02Oktober
2023

Wo sind die Mupfeln?

Crêpes werden zubereitetUnd fertig sind die Galettes!Arcachon cityAm Strand von ArcachonErste Fans im Hintergrund bejubeln den gelungenen BlogThunfischsandwiches am Strand aber sicher vor SonnenbrandReady für ne Radtour!Erster Blick aufs Bassin d‘ArcachonLa Dune du pilatWo sind die Mupfeln?Sehr viel SandSehr schöne Hüte

Heute war Strand angesagt und daher machten wir uns für unsere Verhältnisse früh auf zum Bahnhof, wo wir in einer Tokyo-Style-voll-gequetschten Bahn Richtung Arcachon fuhren. Arcachon liegt ca. 70 km Süd-westlich von Bordeaux an der Atlantikküste und hat lange Sandstrände, die zum entspannen einladen. Mit uns entspannen wollten scheinbar auch sehr viele andere Touris, von denen die meisten Deutsch sprachen. Jawoll. Nach dem Zug mussten wir noch einen Bus nehmen, gegen 12 Uhr erreichten wir unser Ziel. Plötzlich waren wir am Meer! Wir gingen eine kleine Einkausmeile entlang, die rechts und links von Palmen gesäumt war, kauften uns wie gewohnt Sandwiches als Mittagessen und gingen das erste Mal mit den Füßen durch den Sand und ins Wasser. So ein herrliches Gefühl! Jetzt hatten wir doch tatsächlich Berge und Meer in einem Urlaub, wer hätte das gedacht?

Zum Essen setzten wir uns auf eine Steinmauer im Schatten mit Blick aufs Meer. Wir überlegten ob wir einfach hier bleiben sollen und in Dauerschleife Sonnen und Baden gehen sollten, allerdings kam uns das dann doch etwas zu eintönig vor für 4 Stunden, sodass wir stattdessen eine Radtour planten. Bei „Beach bikes“ liehen wir uns zwei hübsche hellblaue vélos mit Körbchen vorne dran und radelten los. 10 km die Küste hinab befand sich eine große Düne direkt am Strand, la Dune du Pilat. Es ist die größte Wanderdüne Europas (sagt Wikipedia) und liegt an der Meeresöffnung des Bassin d’Arcachon.
Um zu der Düne zu gelangen, steppten wir einige Treppen runter zum Strand, wir sahen das Wasser bereits blau-grün schimmern unter uns, ja, hier war es schöner als in Arcachon! Wir spazierten am Strand einmal um die Ecke, und dann tat sich die Düne vor uns auf, sehr beeindruckend! So viel Sand auf einmal, und so hoch! Erst die Arbeit, dann das Vergnügen, also erklommen wir zunächst die Düne, ein anstrengendes Unterfangen bei der sengenden Hitze. Das erinnerte uns an unsere Sanddünenerfahrungen aus Neuseeland zurück! Wir schafften es bis auf die halbe Höhe, und beschlossen, dass sich die Aussicht hinab auf das blaue Meer und hinaus in den weiten Atlantik wohl nicht mehr ändern würde, und stiegen also wieder ab, suchten uns ein schönes Plätzchen am Strand und dann ging es auch zum Abkühlen ins Wasser. Etwas frisch war es schon, aber einmal drinne war es herrlich angenehm! Wir schwommen einmal den Strand auf und ab, was für ein schönes Gefühl, schon viel zu lange nicht mehr gemacht! Wir waren schon tiefenentspannt, als wir uns dann noch für ein Weilchen an den Strand legten. Ja, so ein Strandtag hat auch was für sich! Wir waren gerade bereit den Schwimm-Strandliegezyklus zu wiederholen, als leider auch schon wieder Zeit für die Rückfahrt war. Die Fahrt zurück an der Küste ging etwas schneller als die Hinfahrt, wir gaben die Fahrräder zurück, und liefen zurück zum Bahnhof. Auf dem Weg gabs noch ein leckeres Eis, um den Strandtag abzurunden.
Zurück in Bordeaux ging es nach einem kurzen Stopp zu Hause zu Yéro, der uns heute eingeladen hatte bei ihm mit seinen Freunden Crêpes zu machen. Es duftete schon herrlich als wir ankamen. Er und eine Freundin hatten bereits angefangen zu kochen und die ersten Crêpes lagen schon gestapelt auf einem Teller bereit. Sie hatten außerdem hauchfeine Zucchini Scheiben, Champignons, Zwiebeln und Paprika angedünstet sowie Salat und Hummus vorbereitet. Bei den letzten Handgriffen unterstützen wir noch ein wenig, z.B. versuchten wir uns im Crêpes werfen und dabei wenden. Klappte eigentlich ganz ok. Um die Mücken zu verbannen mussten wir leider die Rollos runterlassen, dadurch wurde es sehr heiß. Aber was soll man machen? Die Mücken sind einfach so nervig hier. Während uns die Mücken also nicht verspeisten, verspeisten wir leckere Galettes (herzhafte Crêpes) und es schmeckte wirklich top. Der Crêpe wurde dafür noch einmal in der Pfanne erwärmt mit ein bisschen geriebenem Emmentaler, dann mit Gemüse belegt und gefaltet. Wir hatten noch pain und Baguette mitgebracht (für uns Laien sah es komplett gleich aus, aber nur eins davon war ein Baguette!), das wir in den Hummus dipten. Auch zwei verschieden alte Comtés wurden angeboten, es war einfach vorzüglich. Mit der Zeit kamen noch zwei weitere Freunde von Yéro an und wir saßen gemeinsam beisammen, unterhielten uns, hörten deutsche und französische Musik und schnüffelten an Parfümproben. Sehr nette Leute! Und sie hatten sich auch Mühe gegeben Englisch zu sprechen. Das Verabschieden war wie gewohnt ein unsichereres Herumfuchteln mit Armen bis man sich auf Händeschütteln, Küsschen oder Umarmen geeinigt hatte.
Zuhause angekommen packten wir unsere Sachen ein und ließen noch etwas Entspannung zu, indem wir uns mit einer Aloe Vera Gesichtsmaske ins Bett legten und einen Podcast hörten. Danach sahen wir tatsächlich sehr erfrischt und hydriert aus, wie durch ein Wunder 3 Jahre verjüngt! Alle Falten waren verschwunden. Etwas wehleidig stellten wir den Wecker noch auf 5:27 und ließen uns dann vom Sandmännchen ins Land der Träume entführen.